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Topographie der Gemeinde Holzwickede

(Text und Bilder: Dr. E.-M. Eden, Holzwickede)

Bevor im nächsten Punkt der Menüleiste die historische Geschichte von Holzwickede im kurzen Ãœberblick  aufgegriffen wird, ist naturgemäß eine orientierende Ortslage vorzustellen. Die Topographie wird auch  in unterschiedlicher Weise in den weiteren Vorstellungen z.B. Postgeschichte eingefügt und berücksichtigt, um Zusammenhänge und Entwicklungen  im jeweiligen Thema zu verdeutlichen.

Holzwickede mit aktuell ca. 18.000 Einwohnern liegt zentral in Deutschland an der alten Reichstraße 1 gelegen – der heutigen Bundesstraße 1. Nachfolgend  der über 2000jährige west - östliche Handelsweg von Aachen bis Königsberg mit ca. 1000km Länge in rot gekennzeichnet, der zur Zeit der Hanse noch von Brügge bis Nowgorod weitere 500 Kilometer auswies.

     

Holzwickede liegt direkt „eingequetscht“ im südwestlichen Straßenkreuz, das von der  der alten Reichsstraße  1 und der modernen Autobahn 1 gebildet wird.

 

                    

Die Straßenführung ist in der Kennzeichnung etwas verwirrend. An der roten Autobahn steht nordwestlich B1 und entspricht hier der A40 und verläuft bis zum innerörtlichen Straßenkreuz am ECO PORT. Hier verspringt die B1 nach Norden gelb gezeichnet auf die alte Wegführung und die A40 geht weiter als A44 über das Autobahnkreuz Dortmund-Unna Richtung Kassel. Im besagten Autobahnkreuz kommt von Norden die Autobahn A1 ebenfalls rot gezeichnet. Der nördlich noch gelegene Flughafen Dortmund grenzt als großer Regionalflughafen direkt an die B1, die hier mit Fahrbahn und südlichem Gehweg schon Holzwickeder Gelände ist! Die Dortmunder Ortteile Sölde, Sölderholz und Wickede mit dem Flughafen sind den Grenzen nach teils nur „die andere Straßenseite“, während die zugehörige Kreisstadt Unna von Holzwickede im nordöstlichen Teil des besagten Kreuzungspunktes A1 und B1 liegt.

Ferner ist innerörtlich noch ein Eisenbahnknotenpunkt erkennbar mit der west-östlichen Strecke Dortmund – Unna - Soest und der Zentralstrecke Köln - Berlin! Dieser Eisenbahnknotenpunkt spielte in der Ortsentwicklung von Holzwickede eine zentrale Rolle und auch das 1.Eisenbahngebäude von 1860 war für 6 Jahre auch gleich das 1. Postgebäude im Ort und wird im Menüpunkt POST vorgestellt. Schon an diesen Verkehrsadern ist die ideale Ortsanbindung mit Eisenbahn, Straßenführung und Flughafen erkennbar, aber auch eine gewisse Lärmbelastung zu erahnen.

Die folgenden  Topographien von  Holzwickede  und Umgebung sollen in chronologischer Reihenfolge schwerpunktmäßig Entwicklungsschritte beleuchten.

Zunächst ein altes Kartenbild von ca. 1790. Holzwickede war zugehörig dem Amt Unna in der ehemaligen Grafschaft Mark, die 1609 in Folge des Jülich - Clevischen Erbfolgestreits zu Brandenburg kam und damit preußisch wurde.

                 

                                Aber erst ein Detailausschnitt lässt die genauen Strukturen für Holzwickede erkennen

  

Hinweis: In dem 250jährigen Kartenausschnitt ist die Schreibweise  nicht unbedingt mit der heutigen Form  exakt identisch.

Im Norden von Westen kommend liegen am Hellweg von Dortmund ausgehend die alten Adelshäuser in Brakel (Grafschaft Dortmund!), Asseln und Wickede  auf dem Weg nach Unna hier schon in der Grafschaft Mark gelegen und eingezeichnet. Der Hellweg verläuft dann weiter östlich über Unna hinaus Richtung Werl – Soest. Die darunter vermerkten Adelshäuser liegen  in der Grafschaft Mark an der alten Handelsstraße Aachen – Königsberg kommend von Hörde  über  Rodenberg (Aplerbeck) und Dudenroth (Holzwickede) nach Unna und dies war ab 1807 Postweg der bergischen Post unter Napoleon und später  nach 1813 preußisch. Der weiter südlich erkennbare Weg gelangte von Schwerte über die Landskrone nach Unna als preußischer Postweg ab 1782 bis ca. 1807 sein Ziel und vereinigte sich wieder in Holzwickede mit dem schon älteren Thurn – und Taxis -  Postweg seit 1755 evtl. schon  seit 1713,  der nicht über die Landskrone führte sondern über Hengsen (Ortsteil von Holzwickede seit 1968)  und hier oben auf dem Haarstrang wohl eine Poststation hatte zum Wechseln der Pferde auf dem Hof STRENGE. Das eingezeichnete Adelshaus in Opherdicke – seit 1968 ebenfalls  Ortsteil von Holzwickede –  liegt auf dem Haarstrang in östlicher Richtung und lag außerhalb der angeführten Postwege. Der Thurn - und Taxis - Postweg suchte also nicht den Weg über Opherdicke, sondern verlief von Hengsen ausgehend nach Holzwickede und traf hier wieder mit dem preußischen Postweg zusammen auf den weiteren gemeinsamen Weg durch das Liedbach Richtung Unna.

Der Kartenausschnitt um ca. 1900 belegt den Eisenbahnknotenpunkt Holzwickede mit der Bergisch – Märkischen Strecke von 1855 und der Köln - Berliner Verkürzungstrasse mit dem Ausbau Hagen - Hengstey von 1867.

                                                         

Aber die Ortsteile Holzwickede (altes Dorf), Natorp, Rausingen und Dudenroth mit Hohenleuchte  sind sichtbar noch voneinander in der Bebauung  getrennt. Der folgende Kartenausschnitt aus dem Jahr 1975 belegt dann das Zusammenwachsen der alten Bauerschaften unter Einschluss der Bahnstrecken.

                    

 

Der Flughafen ist oberhalb der Bundesstraße 1 in dieser Ansicht nur noch angedeutet zu erkennen. Im Gegensatz zur vorherigen Kartensituation trennt die Autobahn A1 seit 1961 deutlich sichtbar die Ortsteile  Opherdicke, Hengsen von  Holzwickede. Seither ist die Straßenverbindung durch Unterführung bzw. Brückenbau gesichert. Die Gemeindereform  aus dem Jahr 1968 brachte den Zusammenschluss dieser 3 Gemeinden  unter dem Namen des größten Gemeindeteils  HOLZWICKEDE.