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27.09.2017
Von: ah

Foto des Monats Oktober


Die Fähre bei Schoof 1946

Die Fähre bei Schoof 1946

HOLZWICKEDE. Für den Oktober haben wir ein Foto aus dem Süden unserer Gemeinde gefunden, eine Ruhrfähre im Jahr 1946.

Im letzten Krieg wurden die Brücken über die Ruhr zerstört, bei Schoof durch die Sprengung der Möhnestaumauer in der Nacht zum 17. Mai 1943. Der Guts- und Gasthof Schoof und die dabei liegende Ruhrbrücke wurden von der entstehenden Flutwelle regelrecht weggerissen.

Nach dem Krieg waren die Menschen, wie hier an der Ruhr, daher zunächst wieder auf Fähren angewiesen. Auf diesem Bild aus dem Jahr 1946 setzen vier Menschen von der Hengser Seite aus auf das Südufer zu Schoof über. Der Fährmann zieht die Ponton-Fähre an einem Seil auf die Südseite der Ruhr. Zwei ältere Frauen und ein Kind sitzen auf der Bank, ein Mann steht neben dem Fährmann. Im Vordergrund sehen wir an der Anlegestelle eine Rampe aus Brettern, über die Passagiere die Fähre erreichen konnten und zwei Klappstühle, sicher für wartende Passagiere.

Heute finden wir an dieser Stelle "Schoofs Brücke" über die Ruhr, mit dem Kunstwerk der "Sieben Zeichen". Sie führt in Verlängerung des Mühlenwegs vom südöstlichen Ende des Gemeindegebiets aus der Richtung Hof Lüttkemüller auf die südliche Ruhrseite in Richtung Haus Bimberg und  Lenninghausen/Drüpplingsen. Auch wenn dieser Teil der Ruhr unterhalb von Opherdicke liegt, so gehörte doch das gesamte Ruhrufer zu Hengsen. Die Grenze zu Opherdicke ist etwa einen Kilometer von der Ruhr entfernt.

Der Fährmann auf dem Bild ist Alfred Schoof, damals schon Mitte 70, der die Fähre bis ins hohe Alter von 83 Jahren tagein tagaus betrieb. Als die Brücke über die Ruhr 1955 neu gebaut wurde, wurde die Fähre ausser Betrieb genommen. Auf der allerletzten Fahrt soll sie den Sarg ihres alten Fährmanns auf den Weg zum Opherdicker Friedhof für ein letztes "Hol über" getragen haben.
 
Leider ist uns keine der anderen abgebildeten Personen bekannt. Sollte einer unserer Leser weitere Geschichten zur Fähre oder der Brücke kennen, so freuen wir uns darauf, sie zu hören.

In der Wochenzeitung "Die Zeit" erschien übrigens 1957 ein Artikel über diesen "letzten Ruhrfährmann" und die Ruhrnachrichten haben 2014 ein Video zum alten Fähranleger in der Reihe "Geheimnisvolle Orte"
veröffentlich.




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