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22.12.2017
Von: ah

Transkription: alte Texte lesbar machen


Buch digitalisieren im Eigenbau

Buch digitalisieren im Eigenbau

HOLZWICKEDE. Viele alte Texte und Urkunden sind handschriftlich erfasst und aufgrund der früher anderen Schrift ("Sütterlin") heute nur noch von wenigen lesbar. Wir arbeiten daran, diese Texte in heute lesbarer Schrift neu zu schreiben. Als Ergebnis dieser "Transkription" sind diese Texte anschließend nicht nur heute einfacher und flüssiger lesbar, sondern sie lassen sich auch computergestützt nach Stichworten, Orten oder Personennamen durchsuchen. Forschungsergebnisse sind so schneller und vollständiger zu beschaffen.

Bis ein Dokument in dieser Form öffentlich vollständig verfügbar ist, haben wir im Hintergrund eine Menge an unsichtbarer Arbeit zu erledigen.

Neben dem Text als Inhalt ist natürlich bei alten Dokumenten auch das Original bzw. das Abbild des Originals wichtig. Daher fangen alle unsere Transkriptionsprojekte erst einmal damit an, die Dokumente zu "digitalisieren". Damit ist gemeint, von jeder Seite quasi ein separates Foto zu machen und alle Fotos zusammenhängend im Internet darstellen zu können. Wir gehen dabei schonend mit den alten Dokumenten um und fotografieren sie in einem passenden Gestell, ohne die Werke auf einen Flachbettscanner "pressen" zu müssen. Danach kann das Original wieder in den Schutz des Archives verschwinden bzw. an den Eigentümer zurückgegeben werden. Danach machen wir mit ein wenig Bearbeitung die digitalen Abbilder des Originals in der Regel ohne Einschränkungen online verfügbar.

Als Software zur Anzeige der Dokumente setzen wir inzwischen auf den DFG-Viewer, ein Programm, dass von der Deutschen Forschungsgemeinschaft entwickelt wurde und öffentlich kostenlos verfügbar ist. Dieser DFG-Viewer erlaubt neben dem Blättern durch die Seiten des Dokuments, dem Vergrößern und Drehen der Anzeige auch den Download der Seiten und die Anzeige eines transkribierten Textes, wenn dieser erfasst wurde.

Zur Erfassung der Texte setzen wir Transkribus ein. Diese an der Universität Innsbruck entwickelte Software erlaubt über das Internet Teamarbeit beim Erstellen und Redigieren von Transkriptionen und erzeugt eine im DFG-Viewer verwendbare Form des Transkripts. Wer an dieser Stelle helfen möchte, muss sich zunächst bei Transkribus registrieren und die Software auf seinem Rechner installieren (https://transkribus.eu/Transkribus/). Dazu benötigt Transkribus auch eine Java-Laufzeit-Umgebung auf dem Rechner, die von Oracle kostenlos bereitgestellt wird (https://java.com/de/). Alle benötigte Software und die Registrierung bei Transkribus sowie die Nutzung der Dienste dort sind völlig kostenlos. Leider ist Transkribus bislang nur in englischer Sprache erhältlich. Wir freuen uns über jeden, der diese Umstände auf sich nimmt und mitarbeiten möchte. Unser Projektleiter Andreas Heidemann ist dazu per E-Mail unter andreas.heidemann(at)in-howi.de erreichbar.

Aktuell arbeiten wir an der Transkription der Opherdicker Gemeinderatsprotokolle zwischen 1877 und 1895. Monat für Monat wollen wir mindestens die Protokolle der für Jubiläen wichtigen Jahre neu erlesen. Für 2018 sind das 1878 (140 Jahre), 1883 (135 Jahre), 1888 (130 Jahre) und 1893 (125 Jahre). Die wichtigsten Erkenntnisse daraus veröffentlichen wir seit Herbst 2017 regelmäßig auf unserer Internetseite.

Noch ein Wort zur damals verwendeten Handschrift: was heute im Volksmund einfach "Sütterlin" genannt wird, ist genau genommen meist "deutsche Kurrentschrift" (deutsche Schreibschrift). Die Sütterlinschrift ist im engeren Sinn nur eine 1911 von Ludwig Sütterlin für die Schule entwickelte Schulausgangsschrift für die damals übliche deutsche Kurrentschrift. Im Unterschied zu dieser werden z.B. im Sütterlin alle Buchstaben aufrecht stehend und nicht schräg geschrieben. Auch gibt es Vereinfachungen und Vereinheitlichungen, die das Erlernen der Schrift einfacher machen sollten. Wer den Unterschied zwischen heute üblicher Schreibschrift und der Schreibschrift heutiger Erstklässler sieht, versteht den Unterschied.




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