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07.11.2017
Von: ah

Ein Standesamt für Opherdicke


"Beschlußfassung über die Bildung eines Standesamtsbezirkes für die Gemeinden Opherdecke, Hengsen und Holzwickede"

"Beschlußfassung über die Bildung eines Standesamtsbezirkes für die Gemeinden Opherdecke, Hengsen und Holzwickede"

OPHERDICKE. Im November 1887, also vor genau 130 Jahren, befasste sich der Opherdicker Gemeinderat erstmalig mit dem Wunsch nach einem eigenen Standesamt. Bis dahin mussten alle Bürger aus Opherdicke, Hengsen und Holzwickede zum Standesbeamten nach Aplerbeck gehen.

Am Donnerstag, den 3. November 1887 war der einzige Tagesordnungspunkt "die Bildung eines besonderen Standesamtsbezirks für die Gemeinden Opherdicke, Hengsen und Holzwickede". Im Vormonat haben sich der evg. Pfarrer Strathmann, sein Presbyterium und der katholische Kirchenvorstand mit einem entsprechenden Antrag an die drei Gemeindeversammlungen in Holzwickede, Hengsen und eben Opherdicke gewandt. Die beiden Kirchengemeinden umfassten damals noch alle drei Ortsteile.

Das Opherdicker Protokoll vermerkt, dass in Hengsen am gleichen Tage dem Vorschlag schon zugestimmt wurde. Und ein Streit mit Holzwickede über den Standort zeichnete sich ab: Der Sitz des Standesamtes sollte auf jeden Fall in Opherdicke sein, notfalls unter Ausschluß der Gemeinde Holzwickede, weil "die Bildung eines besonderen Standesamtsbezirkes nur von Vortheil für die Eingesessenen der Gemeinden Hengsen u. Opherdecke sein kann, wenn der Sitz derselben in Opherdecke sich befindet".

So sollte es im darauffolgenden Jahr auch kommen. Am 5. Mai 1888 nahm das Standesamt für Hengsen und Opherdicke in Opherdicke den Betrieb auf und Holzwickede bekam einen separaten Bezirk mit Sitz in Holzwickede. Erst 1927 wurden beide Ämter schließlich in Holzwickede zusammengelegt.

Fünf Jahre später war das Thema im November wieder der Zustand der Wege. Die Gemeinde Holzwickede hat sich offiziell über den Zustand des Weges von der Holzwickeder Grenze bis Opherdicke beschwert. Am 12. November 1892 ist im Protokoll neben der Beratung über die Besserung des Weges ist deutlich die Verärgerung über diese offizielle Beschwerde herauszulesen. Die Arbeiten seinen bereits "vor dem Einlaufen der Beschwerde [...] begonnen", und das Protokoll weist auf eine knappe Finanzlage hin: "an verschiedenen Stellen des Wegenetzes Reparaturen sehr nothwendig sind, die theilweise verschoben worden sind, da der Etat der Gemeinde für Bauten der Erschöpfung nahe war". Das Verhältnis zwischen dem im dörflichen Charakter verharrenden Opherdicke und dem industriell aufstrebenden Holzwickede war offensichtlich belastet.

 

Der Historische Verein verfügt über eine Kopie von Opherdicker Gemeinderatsprotokollen aus dem Zeitraum August 1877 bis zum November 1895. Wir wollen den schwer lesbaren handschriftlichen Text in deutscher Kurrentschrift ("Sütterlin") nach und nach durch Transkribieren heute wieder lesbar machen und veröffentlichen hier zeitlich passende Auszüge der Sitzungsprotokolle.

Die in diesem Bericht verwendeten Transkripte sind als Dateien über die untenstehenden Links abrufbar, ebenso wie die jeweiligen Originaldokumente im Bild über den DFG-Viewer abrufbar sind.


Dateien:
Transkript_November-92-87-82-77.txt4,25 Ki


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